Freistehen mit dem Wohnmobil in Polen, gefährlich, verboten ?
Ist Frei stehen in Polen erlaubt ?
Die Antwort ist hier ganz einfach, nein, es ist definitiv verboten.
1. Wild Campen ist in Polen verboten, Ausnahme davon ist Zelten in einem von 425 Waldgebieten in denen es mit Zelt erlaubt ist. Wohnmobile und Wohnwagen sind davon jedoch ausdrücklich ausgenommen. Das heißt Du könntest mit deinem Camper dort auf einen Parkplatz fahren und bis zu 2 Tage neben dran im Zelt schlafen.
Wie sieht die Realität aus ?
Zunächst einmal mußt Du natürlich selbst wissen was Du tust und ob Du jemand bist der wie ich sagt, die Welt gehört allen und ich lasse mir von keinem verbieten in meinem Ordnungsgemäß zugelassenen Fahrzeug zu leben wo ich will und wo ich a. Umwelt und Tiere nicht störe und b. andere Menschen im Idealfall auch nicht.
Die Praxis zeigt das es grundsätzlich wie überall auf der Welt ist wo die Flut der Wohnmobile immer größer wird.
An der Küste und an den großen Touristenattraktionen wie Kolberg, Danzig usw. ist es Recht schwierig einen Platz zu finden. Erstens gibt es da in der Saison sowieso zu wenig Parkplätze für alle, zweitens wird gerade im Bereich der Ostsee – Ferienorte von der Polizei kontrolliert.
Sobald man im Landesinneren unterwegs ist sieht die Welt schon ganz anders aus. Wenn man sich wie im Rest der Welt vernünftig verhält, also den Einheimischen nicht die begehrtesten Parkplätze nimmt, nicht über 3 Parkplätze quer steht und die Stühle drinnen läßt gibt es eigentlich keine Probleme.
Reiseführer mit dem Wohnmobil durch Polen, über 100 Stück schon am Markt
Warschau, Lodz, Danzig und andere Großstädte.
in den Großstädten herrscht in Polen fast noch mehr Parkplatznot als in Deutschland. Es gibt in den Zentren kaum Parkplätze, kostenlose so gut wie gar keine. Plant man eine der wundervollen polnischen Großstädte zu besuchen bleibt einem aber zum frei stehen wenig alternative, den Campingplätze gibt es da eher nicht. Wissen muß man, der Öffentliche Nahverkehr ist gut und billig, wenn man eine Blick dafür hat kann man über Google Maps schnell trotzdem Plätze finden die ruhig sind und so zentral das man mit Bus oder Strassenbahn schnell im Zentrum ist. Sinnvoll ist es nach meiner Erfahrung den Abend zum An und Abreisen zu nutzen. Tagsüber herrscht immer Verkehrschaos und zugeparkt ist sowieso alles.
Um euch etwas Mut zu machen, wir haben dieses Jahr in Warschau, 700m entfernt von der historischen Altstadt ein Abbruchgelände gefunden wo wir an der Weichsel 3 Tage standen und dann nochmal in einem der zentralen Stadtteile ein riesiges Gelände, absolut ruhig und stockdunkel (wir lieben das so) auf dem wir über eine Woche standen. In Lodz haben wir über eine Woche 1 km vom Stadtzentrum entfernt ganz ruhig an einem Park gestanden. In Danzig standen wir 5 Tage nur 300 Meter von der Westerplatte entfernt ( natürlich nicht ruhig…)
Ja, lohnt sich auch diese zu besuchen, die Natur ist wundervoll in Polen. Nach unsere Erfahrung gibt es wenig Probleme wenn man sich natürlich so verhält wie man es in Naturschutzgebieten tut, nämlich auf den Wegen bleiben und vor allem auf den Parkplätzen parkt und nicht in den nächsten Waldweg ballert mit seinem 4×4 Womo… ( Alles sschon so oft geseehen leider) Mit der App Park4night könnt Ihr in den Gebieten einfach die richtigen Plätze finden, auf eigene Faust im Naturschutzgebiet kann wie ich finde zu Recht ordentliche Strafen nach sich ziehen.
Frei stehen in Polen Gefährlich ?
Ganz klar nein aus meiner Sicht. „Kaum gestohlen, schon in Polen“ und wie die ganzen Vorurteile der Deutschen so lauten. Da gabs vielleicht früher auch mal Gründe für, aber die Welt verändert sich eben und wahrscheinlich ist Deutschland heute das unsichere der beiden Länder. In den Jahren 2020 bis 2022 habe ich bisher insgesamt ca. 6 Wochen in Polen mit dem Wohnmobil verbracht, an der wundervollen Küste, in den herrlichen Naturparks und in den tollen Städten. Ich habe davon 2 Tage auf bewachten Parkplätzen gestanden, den Rest immer frei. Ich habe mich nirgends jemals unsicher gefühlt, ich hatte auch in Großstädten wie Warschau nie ein schlechtes Gefühl wenn wir den ganzen Tag unterwegs waren oder spät Nachts erst aus dem Restaurant zurück kamen zu unserem unbeleuchteten Parkplatz. Die Menschen in Polen sind fast überall superfreundlich, wir empfinden es als ein absolut sicheres lebenswertes Land in dem wir uns wohl fühlen
Wasser, Entsorgung, Waschmaschine usw.
Das ist in Polen wirklich ziemlich unkompliziert im Sommer, das heißt etwa von Mai bis Mitte/ Ende September. Im Winter wirds dann eher schwierig.
Wasser gibts an den üblichen verdächtigen Stellen. Also Tankstellen, Friedhöfe Quellen. Zu finden über Park4Night oder über Google Maps.
Toilette, in der Sommerzeit steht auf fast jedem größeren Parkplatz ein Dixieklo. Das ist wunderbar, den a, sind die Dinger zu 95% sehr sehr sauber und man kann Sie direkt benutzen, b. kann man da natürlich einfach die Toilettenkassette entleeren.
Wäsche, wie überall auf der Welt gibt es auch hier Waschsalons. Speed Queen die es ja mittlerweile in fast ganz Europa gibt sind hier auch, zu finden über Google Maps. Wenn Du nach einem Waschsalon suchst bei Maps ist “ Pralnia “ das Zauberwort für Waschsalon.
Wenn Du etwas polnisch kannst, hilft Dir diese Seite in Polen auch ganz gut weiter ( wenn nicht lass es vom Browser übersetzen ), eine umfangreiche polnische Wohnmobiltravel-Seite. Gerade Vanlife hat ja unter jungen Polen viele Anhänger.
Unser Resumee, Polen hat sich beim mir und meiner Freundin vom “ kann man mal ansehen zu einem der Lieblingsreiseländer entwickelt, tolle freundliche Menschen, super Städte, Natur ohne Ende, mit die schönsten Strände in Europa ( auch wenn das Wasser echt kalt ist ) preiswerte Lebenshaltungskosten, viele tolle vegane Restaurants. Ganz ehrlich, wenn es wärmer wäre wäre es für uns ein Land wo wir gerne hin ziehen würden. Frei stehen geht wenn man umsichtig und rücksichtsvoll handelt. Ich hatte in der ganzen Zeit einmal Kontakt mit der Polizei, die wollten das wir abends um 23.30 Uhr noch unseren Parkplatz verliesen. Nachdem ich Ihnen im Wohnmobil die leere Weinflasche und neben unsere Rotweingläsern zeigte und sagt ich fahre nicht mehr, konnten wir uns strafzettelfrei auf den nächsten Tag einigen.
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