Jahr 2 Woche 26 – Seit 1,5 Jahren im Wohnmobil ! Schnauze voll ? Gibraltar – Tarifa – Palmar und Los Canos de Meca und Zahora
1,5 Jahre lebe ich jetzt im Wohnmobil , Schnauze voll ?
Ja ! ich hätte gerne ein Heckbett und viel wichtiger eine Möglichkeit meinen Roller mitzunehmen und wäre gerne nicht ganz so drastisch überladen falls mal eine Kontrolle kommen sollte. Das bedeutet irgendwann muß ein anderes Wohnmobil her, der Entschluss ist gefallen und es steht für dieses Jahr auf dem Plan. Aber ob ich weiter im Wohnmobil leben möchte ist eine Frage die ich mir bisher nicht stelle, eher Frage ich mich warum ich das die letzten 50 Jahre nicht gemacht habe. Ich würde gegen keine Villa tauschen wollen bisher.
Diese Woche war mir aber Sacaba Beach genug – ich konnte diesen Strand dort nicht mehr sehen, in der Stadt war ich auch schon Tage nicht mehr, da muß ich dort auch nicht mehr wohnen. Just als ich dies so dachte postet eine Frau in der Facebook – Gruppe Stellplatz gegen Hand das Sie jemanden für alle möglichen Arbeite an Ihrem Grundstück und Haus bei Barbate sucht. Gemeldet, lange telefoniert und schon war Montags ausgemacht das ich Donnerstag bei Anja bin.
Also bin ich Dienstags morgens raus, habe nochmal entsorgt, Wasser getankt und bin los nach Gibraltar gefahren. Von Malaga aus ca 130 km und dazwischen liegt auch nichts was mir als Sehenswert bekannt wäre ( klärt mich auf wenn da doch was ist) und San Pedro de Alcantara wo ich letztes Jahr so gerne Stand ist praktisch im Bereich der Strandpromenade komplett für Womos gesperrt worden. Theoretisch nicht schlimm aber ich höre das die Polizei sofort ohne Vorwarnung Tickets verteilt a 80 Euro. In Gibraltar bzw. La Linea del Constitucion angekommen und direkt ohne Navi zum Fussballstadion ( wo übrigens gerade 5 Minuten vorher ein Spiel des KSC abgepfiffen wurde ) . Leider stimmen auch dort die Gerüchte der Parkplatz wo man mit dem Wohnmobil für 6 Euro stehen konnte ist für Wohnmobile komplett gesperrt, die Parkgelegenheiten aussen rum auch. Mag für die Spanier ja blöd sein, es kommen tausende Touristen, parken den Ort zu ( La Linea hat die höchste Arbeitslosenquote in ganz Spanien ! ) und marschieren direkt alle nach Gibraltar rüber um dort ihr Geld auszugeben.
Wie auch immer, ich sehe 3 Englische Wohnmobile in der Nähe auf einem ziemlich zugeparkten PKW-Parkplatz stehen und laufe erstmal zu den Engländern hin. Die Infos waren cool, wenn man sich durch zugeparkte Wege auf den Parkplatz des Petanque – Clubs kämpft ( das geht schon bis ca. 8 Meter aber ist ordentlich eng) dann kann man der Polizei ne lange Nase machen den der Parkplatz ist Privat. Zuständig ist der Wirt des Vereinslokals und der freut sich wenn man auf ein Bier und ein paar Tapas dort abends einkehrt ( und lieber nen 10er in der Kneipe für Biere als 14 Euro auf dem offiziellen Stellplatz “ für nix“, oder ? )
Gibraltar könnt Ihr bei mir ja schon im letzten Jahr ausführlicher Nachlesen, ansonsten very British , the same procedure then every year – die Seilbahn auf den Berg zu den Affen war schon wieder ausser Betrieb. Ich komme wohl nicht zu den doofen Affen. Wichtige Info für die Säufer unter meinen Lesern. Gibraltar hat zwar den Point Europe aber so richtig gehört es nicht dazu ! Das bedeutet 1 Flasche Hochprozentiges und 200 Zigaretten Feierabend ist ! Ich bin also mit einer Flasche zum Wohnmobil zurück geradelt. Habe dann an der Grenze das Fahrrad angeschloßen und bin nochmal schnell bis zu Eroski ( vor der Landebahn) zurück und habe schnell noch eine geholt da ich hier jemand versprochen hatte Thunderbitch mitzubringen. Vorher gab es natürlich nochmal echt Fish and Chips und ne Flasche Malzessig mit ins Auto. Man hört ja immer wieder Engländer schütten Essig auf die Pommes -jaaa aber Malzessig und der ist eher ne saure Würzsauce vom Geschmack er als das er wie unser Essig schmeckt.
Ab nach Tarifa, auch hier hat sich zum Vorjahr was geändert, dieser Megahässliche aber nicht unpraktische Wohnmobilstellplatz mitten in der Stadt kostet inzwischen 8 Euro was mir ja erstmal egal war den im Winter wurde da nicht kassiert. Die Betonung liegt auf wurde, mir haben gleich einige Leute erzählt das Sie gerade am morgen bezahlt hätten und der Kassierer wohl bei der Siesta sei. Ich sofort weg – niemals gebe ich dafür 8 Euro aus :-0. Also ab ans Fußballstadion, da waren bereits einige Wohnmobile – die Polizei schaute entspannt aufs Meer während Belgier vor Ihrer Tür gemütlich am Tisch sassen und ich erstmal ab in den Neopren ( da gibts keine Fotos von !! ) und mit dem Bodyboard in die Traumwellen. Als ich zurück kam gegen Abend stand da plötzlich ausser mir kein einziges Wohnmobil mehr – das ist in der Regel auch kein gutes Zeichen (oder die hatten wie ich auch Angst vor der Müllabfuhr, die ist dort angrenzend und wenn die Nachts alle losfahren..).. Also direkt weiter 2 km Richtung Valdevaqueros auf die Riesen Wiese. Dort stand ich perfekt, sehr viele chillige Leute ( bin irgendwie noch bei einer netten Frau im Sprinter versackt mit ein Paar Leuten) . Gelernt habe ich, wenn in einem Van alle Kiffen mußt Du slebst nichts rauchen, es reicht was man einatmet. Am nächsten morgen um 11 Uhr Neopren an und ab ins Meer.
Ich habe ja nie verstanden was Leute so geil daran finden wenn Sie irgendeine Welle 10 oder 20 m vom Meer an den Strand spült, seit ich so ein Bodyboard habe verstehe ichs gut – 15 Jahre Jünger und ich würde Surfer werden, jetzt reicht mir Bodyboard, der Ritt ist der selbe aber ich darf altersgerecht liegen bleiben und muß nicht aufstehen. Warte nur irgendwann Nazare komme ich im Herbst !
Anmerkung seit ich im Wohnmobil lebe bin ich Rettungsschwimmer geworden und surfe ( zumindest im Liegen) ! Was soll ich sagen – das geht auch ohne Hasselhofs Figur von damals in Baywatch.
Am nächsten Tag fuhr ich dann zu Anja, geplant war Stellplatz gegen Hand. Wir hatten schonmal länger telefoniert und alle Eventualitäten geklärt den immer Schade wenn sowas scheitert weil man unterschiedliche Auffassungen hat. Ich freute mich drauf was zu tun und netten Kontakt zu haben, Sie sich auf Hilfe. Ihre Strasse sei etwas eng sollte aber mit dem Wohnmobil gerade noch gehen. Ich fuhr also von der Hauptstrasse in die erste Nebenstrasse. Die war für mein Wohnmobil schon eine echte Herausforderung unzählige Schlaglöcher und im Schnitt gute 30 cm tief. Dann kam die Strasse zu der kleinen Siedlung, ok eng, etwas kurvig und nicht gerade eben. Es kam dann die Stelle wo die Strasse links viel Höher war als rechts und ich etwas Schräglage hatte, nicht schlimm wenn nicht genau da Rechts 2 Bäume gestanden hätten der Rinde zeigte das hier schon einige hängen geblieben sind. Ich bin erstmal ausgestiegen und der Rest gelaufen. Es kamen leider noch 2 Stellen die ich nicht ohne Schäden am Wohnmobil geschafft hätte. Da Anja mich ja erwartete weil Sie wegen einer Verletzung nicht Autofahren konnte aber sie mal zum Arzt der Hund zum Arzt und Sie zum Einkaufen mußte habe ich das mit Ihr und Ihrem Auto erst mal erledigt nachdem ich den ganzen Siedlungsweg rückwärts wieder raus gefahren bin. Dank an den Erfinder der Rückfahrkameras.
Stellplatz gegen Hand wurde daher leider nichts, ich hätte wenn unten stehen müßen und jeden Tag die „Schrankausräumpiste“ zum Meer fahren müßen, oder Wohnmobil unten ganz alleine lassen und das Gästezimmer -Angebot annehmen müßen. Oder am Meer stehen und morgens und zum Abendessen 9 km ans Haus fahren. Für mich nicht Optimal aber sehr Schade den wir haben uns sofort super verstanden und hätten sicher einige nette Abende am Feuer gehabt.
Nachdem Anja mir dann einen schönen Plan gemalt hat wo man in El Palmar gut mit dem Wohnmobil stehen kann bin ich gestern an den Traumstrand hier. Trotz des Naja-Wetters habe ich mal eine längere Runde mit dem Rad gemacht bis ans obere Ende von Los Canos de Meca und kreuz und quer durch Zahora.
Los Canos de Meca gilt ja wie ich unterwegs mehrmals hörte so als Hippie-Ort. Langweilig – zugebaut und Hippies verkaufen Krempel. Für mich als Mann ist das wie auf dem Weihnachtsmarkt durch diese komischen Schmuckstände zu laufen. Wellen toll, Strand mega aber der Rest – naja und nicht mal ein cooler Platz wo am Feuer die Leute vor dem Wohnmobil sitzen. Für mich ist der Ort ein klarer „must not have“ Zahora ist da schon etwas cooler aber eben gerade im Winterschlaf. Selbst das Olano wo immer was los ist schließt am Sonntag erstmal für 14 Tage.
Was anderes ist da El Palmar – hier ist auch Winterschlaf trotzdem gibt es coole Kneipen die auf haben, es gibt offene Surfschulen – bestimmt 6 oder 7 und wenn Du aufs mehr schaust sieht du zumindest am Wochenende von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Leute surfen. Bisher war ich hier noch nicht – Wellen waren irgendwie hoch und der Swell so rein optisch ganz schön weit draussen… Schaun wir mal