Jahr 2 Woche 18 weiter durch Frankreich Avignon, Marseillan, Argeles bis Vilafranca
Fakt ist, knapp über eine Woche durch das wundervolle Frankreich ist echt eine Schande. Aber ich bin spät dran und es ist einfach schon sehr kalt im Inland . Nach einer Übernachtung in Chambrey als ich Richtung Clermont Ferrand fuhr ging es weiter nach Avignon, tief im Süden und nahe der Küste hoffte ich das nicht sooo kalt dort sei. Was soll ich sagen Warm war es in Avignon nicht, aber das ich über den Col del la Republique im Tiefschnee fahren würde hätte ich mir auch nicht vorgestellt. Gerade mal 1190 Meter hoch. ( Anmerkung: der Name Pass der Republik hat nicht mit Frankreich zu tun, sonder 1794 versuchte hier eine kleine Sekte die Republik Jesus Christus zu gründen 😉 ).
Avignon – Stadt der Päbste und der Brücke (Sur le Pont….) da in mehrere Sprachen bei Park4Night Warnungen bei den Zentrumsnahen Parkplätzen wegen aufgebrochener Womos stehen entschloß ich mich einen Campingplatz zu nehmen. STELLPLATZ: Direkt am Zentrum und am Fluß, der Camping Bagatelle. Lage 1A, Personal freundlich, Sanitär… naja Warm und Nass. Publikum, typische Campingplatztouristen eben. Preis 13,90 die Nacht sehr günstig aber Quittung gabs auch auf Verlangen nicht. Die Stadt konnte ich mir aber noch bei einem schönen Nachtspaziergang bei Sturm und Kälte ansehen. Sehr hübsche Altstadt, einem Dom und dem riesigen Palast der Päbste. Das selbe habe ich am nächsten Tag nochmal bei Tag gemacht, im Palast war ich nicht, der ist leer und nur “ mit Ipads eingerichtet zu sehen, kostet 15 Euro Eintritt, das waren mir die alten Steine und jungen Chinesen nicht wert. ( Wenn ich auf meiner Reise überall reingegangen wäre… ). Ohne Eintritt läßt sich jedoch der Dom und die weitläufige Parkanlage besuchen die einen Blick über die gesamte Stadt und die Brücke liefert. Sehr lohnend, sollte man besuchen. Noch ein Spaziergang durch die süße Altstadt und dann gings auch schon weiter.
Leider habe ich keine Fotos machen können währen der Fahrt durch die Camargue – das war wie in einem Reiseprospekt – Flamingos- weiße Pferde und schwarze Stiere . Kaum eine Gegend ist schöner auf der Welt.
Die Austern riefen, früher in Deutschland habe ich Sie ausgespuckt heute komme ich nicht am Etang de Thau vorbei ohne bei den Züchtern die berühmten Austern von Bouzigues zu verschlingen. Ich weiß nicht ob der Geschmackssinn sich mit den Jahren gewöhnt hat oder ob frisch beim Züchter einfach eine ganz andere Nummer ist. Ich bin also direkt „meinen“ Platz in Marseillan angefahren ( wer hin will einfach mich anmailen, ich will den nicht mehr posten, wer weiß wie lange es ihn noch gibt. Direkt bin ich losmarschiert zu Coqui Thau um mir den Bauch voll zuschlagen. Aaaber November – es ist vorbei die Züchter haben Ihre „Degustationen“ schon geschloßen. Also geklopft um mehr mitzunehmen. Aber nix wars mehr an dem Nachmittag, nun ja einen anderen Züchter habe nich noch erwischt und der hat mir wenigstens noch 12 zum mitnehmen geben können. Preis 5,50 Euro (Fine de Claire 3) , ihr werdet sagen waas beim Züchter so teuer wie im Restaurant, nein nicht pro Stück sondern für alle….
Da ich die normalerweise immer dort Esse wo ich Sie kaufe habe ich kein Austernmesser im Wohnmobil. Genommen habe ich zuerst ein Taschenmesser meiner Tochter und auch noch vergessen die Klinge zu blockieren. Was soll ich sagen, abgerutscht, Klinge klappt zu, Finger dazwischen und ich mit richtig Druck drauf….ein echtes Blutbad, scheinbar habe ich eine Ader erwischt. Bevor ich mich mit einem anderen Messer erneut ans öffnen machen konnte habe ich gut 15 Minuten überall Blut weggeputzt. Aaaaber dann, da die Hand ja verletzt war bin ich nicht mehr ans Gelenk sondern seitlich an den Muskel, nicht so elegant aber mit deutlich weniger Kraft zu machen. Ums kurz zu machen die Dinger waren ein Traum und ich habe mir am nächsten Tag den Kühlschrank voll gemacht.
Mir dem kaputten Finger gabs dann noch die Lösung warum ich in einem Staufach schon „immer“ Wasser hatte obwohl einiges abgedichtet. Da ich so genigt wie sonst nie Stand sah ich plötzlich das ein Abwasserleitung in der Küche undicht war, die Brühe lief mir plötzlich unter den Tisch. Also Chance ergriffen, Sitz zerlegt und Leitung neu verklebt, es mußte natürlich die Stelle sein wo das meiste demontiert werden mußte..
Auf dem Weg nach Argeles sur Mer bin ich wegen Tipps in einer Facebookgruppe über Orgues Ille sur Tet gefahren. Ich habe schon wundervolle Tips aus diesen Gruppen bekommen, aber das war von Leuten die dort Leben oder wirklich ohne Limit Reisen. Bei Tips wo der Normalreisende applaudiert sollte man sich verkneifen drauf zu hören.
Also die Orgues sind eine Orgelpfeifenähnliche Sandsteinformation durch das Wetter enstanden und erinnen an den Grand Canion im Miniaturland… Also wer gerade da ist langeweile hat und 5 Euro ausgeben will kann sich das ganze ja mal ca. 20 Minuten ansehen. Ist „nett“ gibts an der Algarve an jeder Ecke…, kennst Du die Algarve gut spars Dir. Positiv, der Parkplatz dazu ist stockdunkel, jetzt im Winter nachts absolut leer und weit weg von der Strasse. War eine sehr ruhige Nacht.
Danach weiter nach Argeles sur Mer – der Plan war ein paar Tage auf einem der tollen Plätze direkt am Meer zu stehen. Die Realität ist aber das man im Gegensatz zu früher ( Winter 2018/19 noch) die Höhenbarrieren an den Parkplätzen nicht geöffnet hat. Keiner der tollen Plätze vom letzten Jahr war noch befahrbar, auch nicht der Strand von Racou. Ich habe am ersten Abend im dunkeln noch gesucht, so richtig konnte ich nichts finden und habe auf dem Parkplatz vor dem Polizeirevier übernachtet mit noch 2 französischen Wohnmobilen. Dort gilt zwar Parkverbot für Wohnmobile aber die Polizei hat sich ebensowenig wie wir dafür interessiert. Am nächsten Tag fand ich dann einen Parkplatz am Hafen wo einer die Höhenbeschränkung glücklicherweise umgefahren hat und der daher offen war. Dummerweise war das aber der lauteste Parkplatz so das ich am nächsten morgen noch schwimmen bin, dann einkaufen und ab nach Spanien bis Villafranca.
Wie man in den Wald hineinruft… ich parkte an der Schwimmhalle und durch die länge meines Wohnmobils war da kaum noch Gehweg übrig. Es kam ein älterer Herr mit Baguette unterm Arm und erklärte mir das dies so nicht ginge. Ich kann eigentlich kein Französisch aber ich gebe mir ja Mühe. ich erklärte ihm das ich ja nur zum schwimmen hier parkte und sonst am Meer stehe. Er verklickerte mit das am Meer mehr Platz sei und ich solle doch mit dem Rad zum schwimmen fahren und überhaupt wäre schwimmen und radfahren wichtig für die Figur, er sei nur so schlank weil er 32 Jahre in der Legion war. Dann gab er mir die Hand und wünschte mir noch einen schönen Aufenthalt in Argeles. Ich will damit sagen, ich spreche eigentlich gar kein Französisch aber wenn man nett ist und sich Mühe gibt ….
Ich weiß, bist schon lange weiter, aber möchte auch sagen, dass das miteinander Umgehen im Süden Frankreichs eine schöne Erfahrung ist. Wie Du schreibst, „wie man hineinruft“, so sind die französischen Leute wirklich ehrlich hilfsbereit, wenn man sich mit einem“Desolé je vous comprend pas, mais j´essaie“ und einem einfachen „Merci beaucoup“ bemüht.
So tauschte mal in LesBaux ein kleiner Laden sogar freundlichst eine falsche Größe eines Tischtuches mit einem ähnlichen und gleichwertigen Tuch von sich aus, das mir einfach auch besser gefiel. Also wirklich Getauscht – nix mit Geld. Das erste hatte ich kurz vorher in einem anderen Laden drei Sträßchen weiter gekauft. Ja gut die Besitzer kennen sich sicherlich – aber wer hat so was schon mal woanders erlebt? Ich nicht 🙂