Woche 32 – Schnauze voll ! Sagres, Praia Amado, Aljezur, Milfontes, Porto Covo und Sines
Ich kanns heute einfach nicht mehr ertagen, die Algarve ist überfüllt mit Wohnmobilen. Das wäre nicht so schlimm wenn es nicht aktuell hier in Lagos fast nur über 70 – jährige wären die zu Hause scheinbar in Wohnblocks wohnen und so parken das Sie die Stühle vor meiner Tür stehen haben. Oder Arschlöcher die sich 2 m neben einen stellen den Generator laufen lassen und wenn man Sie anspricht noch ne große Fresse haben. (Wer mich persönlich kennt, nein ich habs nicht getan, ich habe durchgeatmet und gelacht – hey ich bin definitiv entspannt stellte ich danach fest.
Leider kam ich zu der Erkenntnis das ich nicht alle töten kann, zumindest nicht straffrei 🙂 Also Schluß mit der Algarve und Ihren wunderschönen Stränden, aber zu kaltem Wasser im Winter. Es ist einfach Zeit weiter zu fahren.
Also ab ins Naturschutzgebiet “Park Natural do Sudoeste Alentejano e Costa” Der erste Stop, Sagres, sollte der nächste Stop sein, noch an der selben Küste. Sagres gilt ja wie Tarifa als fast mystischer Ort der Surfer. Da ich ständig eine Flasche Sagres Bier in der letzten Zeit in der Hand hielt dachte ich irgendwie das müßte schon ein Städtchen wie Tarifa sein. Also um es aufzulösen, Sagres ist ein Minidörfchen. Im Winter eher ruhig und wie fast überall hier vieles geschloßen. Sagres selbst hat 3 Strände, in der Mitte der Praia da Mareta mit schönem großen Parkplatz oberhalb. Hier soll zwar die GNR öfters Ärger machen so das die Meisten an der Festung stehen wo es scheinbar geduldet wird, aber von so Plätzen bin ich ja gerade bedient. Ich blieb daher auf dem Platz über Nacht mit 2 Wohnmobilen aus Frankreich. Die GNR fuhr einfach nur vorbei. Der Strand selbst ist klein, wunderschön und selbst jetzt Anfang März voll mit Surfern . Bis Abends bis die Sonne wirklich untergegangen war gabs noch viele im Wasser auf jeder Seite des Strandes ( in der Mitte sind die Wellen nix) die sich um die wenigen guten Wellen balgten.
Von dort aus kann man übrigens toll an der Küste laufen, nach links zu dem wunderschönen kleinen Fischerhafen von Sagres hinter der Klippe. Nach Rechts gehts zur sehenswerten Festung Sagres. Diese hat wenig an Bauten zu bieten aber ist besonders in der Form riesig in den Ausmassen und ganz besonders sind die Stellen wo unten ( ca 60 Meter tiefer ) Wasser durch die Brandung in den Fels gepresst wird und sich in einem donnernden Luftzug nach oben entlädt.
Nachdem man den Aussichtspunkt in der Festung gesehen hat ist auch der Leuchtturm am Capo de Sao Vincente (letzte Bratwurst vor Amerika) noch einen Ausflug wert, nur 3 oder 4 km ausserhalb von Sagres führt er noch am Fortaleza do Beliche ( einer ganz kleinen Festung auf den Klippen) vorbei. Ich wäre gerne noch in Sagres geblieben aber es regnete nun auch am 2ten Tag und Besserung sollte erst Freitag sein.
Praia do Amado, in der Nähe von Vila Do Bispo gehts ab an die Küste mit Traumsurfstränden, hier ist eigentlich immer Brandung, wir hatten am Mittwoch morgen sogar fast 4 Meter Wellenhöhe in dem Bereich wo sie brechen. Hier ist alles auf Surfen eingestellt, Du kannst sogar jetzt wenn das Surfcamp das fast am Strand liegt noch zu hat bei einem anderen Verleiher Neopren und Boards leihen. Der Parkplatz am Strand ist toll, der Strand ist noch toller. Laut Park4Night soll die GNR hier oft aufräumen, ich kann es nicht bestätigen. Ich habe aber dort trotz Meer und Strum nach dem Braten von Fisch bei natürlich offenem Fenster 100.000 Schnaken im Wohnmobil gehabt. Eine Nacht in der ich mich alle 2 Stunden einsprayen mußte, aber theoretisch ein toller Platz. Parkplatz N37o 10`9″ W8o 54´3″
Ich bin von dort aus an der Küste weiter gefahren, entgegen der Navi die den Weg der kurz drauf unbefestigt ist an der Küste entlang gefahren. Eine Traumstrasse, viele Schlaglöcher und Steine aber der Blick entschädigt dafür.
Aljezur, Nachdem ich immer noch 1000 Schnaken in der Karre hatte und der Wind mich auf der Steilküste ordentlich durchgeschüttelt hatte bin ich nach Aljezur, eine kleine typisch Portugiesische Stadt , mit einer kleinen Festung oben auf dem Berg. Es gibt einen Campingplatz für die die es mögen aber man kann toll stehen wenn man an der Markthalle abbiegt und den schmalen Weg am Eingang zur Markthalle vorbei nach unten auf den unteren Parkplatz fährt. Der Platz ist super um sich die Altstadt anzusehen ( kann man muß man nicht) oder zur Festung hoch zu laufen ( kann man muß man nicht). Er ist in jedem Fall schön ruhig und Du bist in 1 Minute in der Markthalle des Städtchens zum einkaufen, oder im Markthändlercafe auf einen Snack oder ein Frühstück.
Vila Nova de Milfontes, War als nächster Stop geplant, entpuppte sich aber als nichts weiter als ein netter kleiner Badeort der im Winter ausgestorben ist. Ich bin mal durchgefahren aber ich es regnete gerade und da war nichts was Lust zum aussteigen machte.
Porto Covo, das nächste Küstenstädtchen in dem tollen Naturschutzgebiet. Auch ein wirklich hübscher Badeort, mit Festung ( da habe ich aber gerade genug gesehen ). Hier gibt es aber einen alten Fußballplatz den der Fußballclub zum Stellplatz umfunktioniert hat. Ihr fahrt einfach ans “Stadion”. Bäcker ist in der Nähe, kleiner Supermarkt auch. Was bei mir aber an der Zeit war, es gibt dort eine Waschmaschine, inkl. Waschmittel und Weichspüler 4 Euro . Tiptop und einfach zu bedienen, Wäsche rein, 4 Euro der Rezeptionistin in die Hand drücken, die macht dann alles andere rein und schaltet ein. Trockner gibts keinen aber dafür Wäscheleinen am Fußballplatz – und bei etwas Wind geht Lufttrocknen blitzschnell. Der Platz kostet übrigens pro Nacht inkl. Ver- und Entsorgen 3 Euro.
Eigentlich wollte ich ja nach Sines, die Chance bequem zu waschen lockte mich aber nach Porto Covo. Sines wollte ich trotzdem gesehen haben und bin daher am Freitag morgen die paar km dort hin gefahren. Da ich nicht wußte ob ich übernachte habe ich mir über Park4Night den Parkplatz an der Capitanerie (Hafenverwaltung) oben in der Stadt gesucht. Was soll ich sagen, es gibt eine kleine Festung und ein großes Denkmal für den berühmtesten Sohn der Stadt Vasco da Gama. Auch der Strand in der Stadt heißt Praia Vasco da Gama. Ansonsten liegt der Schwerpunkt der Stadt auf Industrie und Fischerhafen und nicht auf Tourismus. Dabei gibt es wirklich hübsche Ecken und was ich bisher nur aus Monaco kenne einen öffentlichen Fahrstuhl vom Strand hoch in die etwas höher liegende Klippe. Als ich zurück kam zum Parkplatz hatten sich noch 2 Englische Wohnmobile dazu gesellt. Als ich gerade beim Mittagessen sass klopfte es am Wohnmobil. Polizei – auf dem Parkplatz wäre das Parken von Wohnmobilen verboten, auch tagsüber. Vielen Dank Schilder lesen kann ich auch – sagte ich natürlich nicht , sonder” oh sorry i didn t see that sign, i will go immediately ” Die Engländer waren nicht bei Ihren Fahrzeugen die hat er übrigens gleich Fotografiert nachdem Ihm keiner öffnete.
Minas do Lousal, damit ist vor allem die inzwischen geschloßene Pyritmine von Lousal gemeint. Von 1900 bis 1988 war diese in Betrieb, inzwischen ist Sie zu einem großen Museum umgebaut worden. Lousal selbst ist ein kleiner toter Ort mitten im nirgendwo aber für mich praktisch auf der Route nach Evora im Landesinneren. Das Museum ist nett gemacht, großer Openair Bereich für den es täglich eine Führung gibt um 15 Uhr und ansonsten unter und überirdisch alles rund um diese Mine. Ich war nicht in dem Museum, ich war schon mal um die 500 m Tief in einem Bergwerk. Die Eu hat übrigens den Löwenanteil der fast 7 Milllionen getragen die zum Umbau in ein Museum notwendig waren und das nun einigen wenigen wieder Arbeit hier bietet.
Der Stellplatz für Wohnmobile ist offiziell und mit Ver und Entsorgung kostenlos und wirklich schön. Schade das der Nachbar gegenüber Zwingerhunde hat die Tag und Nacht bellen.
Bilder von Sagres
Praia do Amado
Aljezur
Vila Nova de Milfontes – Porto Covo
Sines
Minas do Lousal