Woche 7 Marseillan Plage, Marseillan, Austern, Le Grau du Roi, Stierkampf

von 10231720 · Veröffentlicht September 16, 2018 · Aktualisiert Januar 19, 2019

Woche 7

Marseillan und Marseillan Plage
Der erste Teil war ruhig, ich bin in Marseillan Plage geblieben, der Stellplatz war gut und der Strand am Meer schön. Die Polizei ist ja in Frankreich echt nett. Obwohl freistehen ja bei hoher Strafe verboten ist kamen die am Montag vorbei und haben einen Zettel an den Scheibenwischer gehängt das ich morgen früh um 5 wegen Wochenmarkt dort weg sein muß.

Also dachte ich Grau du Roi ist mein nächstes Ziel aber ich halte noch mal schnell auf dem Weg bei den Austernfischern in Marseilan am Etang de Thau. Also Montag zum Mittagshäppchen da schnell hin und dann … Am Samstag morgen wieder weg. Traumplatz, Ruhig- direkt am Strand, 300 m zu den Austernfischern wo man die entweder zum mitnehmen kaufen kann oder etwas teurer gleich dort essen (6 stück auf plastikteller mit Messer und Zitrone 5 Euro zum dort essen) .

Austern aus dem Thau
Der Etang de Thau ist eine riesengroße Lagune, Salzwasser mit unterirdischer Süßwasserquelle und dadurch gut 5 grad wärmer als das Meer ( perfekte Temperatur für mich ;-). Aus dem Thau kommen inzwischen fast 50 % der französischen Austern. Wirklich weite Teile der riesen Fläche sind mit den Tables zugestellt. Art Tische ohne Tischplatte an denen die Austernzüchter die Körbe mit den Austern hinhängen und daher auch ohne Ebbe und Flut auskommen können. Es gibt unterschiedliche Methoden , hier werden Saataustern in Drahtgeflechte gepackt und kurz unter der Wasseroberfläche aufgehängt. Nach ca 1 Jahr regelmässiger Pflege sind die Austern dann verzehrbereit.
Austern aus dem Thau werden immer als Austern de Bouzigues verkauft, egal ob aus Bouzigues, Meze oder Marseillan. Übrigens wenn euch Euer Porsche-fahrender Schickmicki-Wirt die Dinger für 6,90 das Stück auf Eis serviert dann wisst ihr wer dran verdient hat ! Der Austernzüchter hier bekommt zum Teil nicht mal 50 cent fürs Stück, die Leben in Armut und könnten alle zu machen wenn Sie sich an die EU-Hygienestandards für Lebensmittelproduktion halten müßten.

Ab in die Camargue
So am Samstag morgen habe ich mich endlich losgerissen ( am Thau war ich nicht das letzte mal) und bin nach Le Grau du Roi gefahren. Als alten Camargue-Liebhaber hat mich die Stadt schon immer interessiert.Kurz vor der Stadt standen schon hunderte Flamingos wie zur Begrüßung. Ich habe hier im Stadtteil „Port de Camargue“ einem der größten Yachthäfen Europas mit Hotel und Wohnanlagen einen ganz netten Parkplatz direkt am Strand. Ist aber alles eher schickimicki die mögen keine Wohnmobile vor Ihren Türen, wunderschön hier aber unfreundliche Bewohner.

Der Port de Camargue
Faszinierend ist der Port de Camargue aber in jedem Fall. Mitte der 60er bis ca 1973 gebaut eine Anlage aus Wohnungen und Hotels und Bootsliegplätzen, ganzen 4.600 Stück !! Ursprünglich nur für Touristen gedacht sind aber auch immer mehr Bewohner ganz hier her gezogen so das Le Grau du Roi ( Die Mündung des Königs) von 2500 auf 8.500 Einwohner gewachsen ist ( Bei 4.600 Bootsliegeplätzen ! ) Im gegensatz zu den Bausünden in den 60er Jahre die die Franzosen in den Alpen begangen haben ist das hier auch heute noch superschön. Naturstrand und dahinter lauter ganz ganz unterschiedliche Gebäudekomplexe, alle in anders ausgeführt aber alle unverwechselbar 60iger Jahre. Man kommt sich vor wie in einem lebensgroßen Design-Museum. Sehr faszinierend finde ich. Man kan vom Stand übrigens auf “ Le grande Motte“ schauen ( die große Scholle) da wurde zur selben Zeit eine ganze Stadt auf der grünen Wiese an den Strand gebaut. (Hat aber für mich eher was von „Mannheim-Vogelstang“ für die die es kennen.)

Samstag abend war nur eine Fete in der Stadt Le Grau du Roi angekündigt, da mußte ich hin. Stimmung ( und Besoffene) ohne Ende, den mittags hatte man die Stiere durch den Ort gejagt und jeder der sich für einen Stierkämpfer hält kann sich in den Weg stellen. Das ist wie Karneval in Köln nur das die hier weniger Sanitäter brauchen 🙂
Zum Strassen – Stierkampf
Die Strassen sind übrigens eingezäunt und der Abstand der Zaunstäbe so das sich Mensch durch retten kann Stier aber nicht durch passt. Theorie ! In der Praxis drücken von aussen so viele Schaulustige an den Zaun das es mit dem “ raus da “ nicht immer klappt 🙂 Aber alle helfen, hat der Stier jemanden zu Boden geworfen und geht auf ihn los stürzt sich echt immer eine Menge Leute dazwischen. Am Abend war bei der Jugend echt super Stimmung, am Strand eine Arena eingezäunt, ein paar Schrottautos als Rettungsinsel reingestellt und dann bei megalautem französischem Rap den Stier in die Arena und jeder der mutig ist .. Übrigens erstaunlich wieviel Mädels da grade auf den Autodächern am abtanzen waren.